Der Kinofilm SUSHI IN SUHL beruht auf der authentischen Geschichte der HO Speisegaststätte ZUM WAFFENSCHMIED in der DDR der 1970er und 1980er Jahre. Durch die Umtriebigkeit des Gastwirtes Rolf Anschütz entstand auf wundersame Weise mitten im Sozialismus eine Oase japanischer Lebenskultur. Dieser Ort wurde im Laufe der Zeit sensationell perfekt. Trotz der schwer erreichbaren Lage inmitten der Thüringer Berge wurde der WAFFENSCHMIED eines der ersten und besten Japanrestaurants in Europa. Prominente Gäste aus aller Welt und lange Wartelisten waren die Folge.
Die historischen Ereignisse wurden verdichtet und filmgerecht interpretiert. Es handelt sich um eine Komödie mit vielen sinnlichen Momenten, da es um die Begeisterung fürs Kochen geht. Das kompromisslose Verfolgen eines persönlichen Traums unter den Umständen der Plan- und Mangelwirtschaft bietet Reibungsflächen für Kontraste und Komik.
Der Film hat drei Ebenen. Einerseits bildet er den Alltag in der DDR der 70er ab. Am Ende des Films gibt es eine Reise in die Weltstadt Tokio um 1980. Die dritte Ebene bildet das Japan aus den Träumen der Hauptfigur Rolf Anschütz. Sein Wissen beruht auf historischer Literatur zur Kultur der Völker. Auf eigene Anschauung oder zeitgenössische Informationsquellen kann er nicht zugreifen. Was er nirgendwo nachlesen kann wird mit thüringer Logik geschlussfolgert und birgt überraschende Denkergebnisse. Doch er bekommt zunehmend kompetente Unterstützung. Dieser innere Wachstumsprozess musste in der Szenografie nachvollzogen werden. Die Anfänge des Japanrestaurants haben viel mit Phantasie und Einfallsreichtum zu tun. Die Abende sprühen vor Lebensfreude und Entdeckerlust. Bekannte Gegenstände werden mit großer Begeisterung neu interpretiert. Dann kommen Mittel und Beistand für immer perfektere Lösungen. Es entsteht ein „Ryokan” – ein japanisches Gasthaus mit Furo-Bad. Mit dem Erfolg wachsen Leistungsdruck und Ehrgeiz. Diese zerstören den Zauber der Anfangsjahre. Für das Motiv „HO Speise- und Weinrestaurant ZUM WAFFENSCHMIED“ wurde ein historischer Gasthof gewählt. Es geht darum, eine lange Tradition des Kochens und der Gastlichkeit zu etablieren, welche weit über DDR- Zeiten und ideologische Interessen hinausreicht.
Deutsche Film- und Medienbewertung Prädikat: besonders wertvoll
Jahr2011TätigkeitSzenografie KinofilmProjektSushi in SuhlProduktionStarcrest Media GmbHRegieCarsten FiebelerTrailerwww.youtube.com