Funktioniert eine Geschichte, die fantastische Lösungen für aktuelle Umweltprobleme umkreist? Kann sie auf reale Verhältnisse zurückwirken? Eine globale Vision ist gefragt. Im Projekt „Camilla Plastic Ocean Plan″ verbinden wir künstlerische Forschung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen der Meeresbiologie, um Lösungsansätze für das Problem des Plastikmülls in den Meeren zu entwerfen.
Das Projekt sucht mit spielerischen Mitteln nach neuen Denkansätzen und macht positive Szenarien vorstellbar. Es bringt eine lebendige Ahnung von beschreitbaren Wegen in die Welt.
Wir sind ein Team von Künstlerinnen und Künstlern, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Denkerinnen und Denkern, Praktikerinnen und Praktikern. Das Projekt wird von Prof. Angelica Böhm geleitet und von Prof. Dr. Stefan Winter philosophisch beraten, beide Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Die wissenschaftliche Expertise wird eingebracht durch das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresfoschung, und die Experten Dr. Lars Gutow (Bremerhaven) und apl. Prof. Dr. Bernhard Diekmann (Potsdam). Weitere enge künstlerische Mitarbeiter sind die Autorin Liane Porthun und der 3D-Artist Jan Schneider.
An der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF wird künstlerische, wissenschaftliche sowie technologische Forschung und Lehre mit Filmproduktion verbunden. Auch in das Projekt „Camilla Plastic Ocean Plan″ sind bereits viele Studierende involviert. Das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven und Potsdam befasst sich generell mit dem Umweltwandel in den polaren Meeren und speziell mit Plastikmüll in der arktischen Tiefsee und in der Nordsee. Im September 2019 findet dazu eine vom DAAD geförderte internationale Summerschool mit MA Studierenden und PhD-Anwärtern aus aller Welt statt.
ProjektKünstlerische Forschung / Transmediales ErzählenLinkcamillaplasticoceanplan.comLinkinstagram.comLinkfacebook.comLinksoundcloud.comLinkopen.spotify.com
Du wirst Teil des Projektes „Transmediales Erzählen: Camilla Plastic Ocean Plan“. Zu Beginn wird dir der aktuelle Stand der Arbeiten vorgeführt. Dann folgen zwei Tage mit Vorträgen von Experten aus Biologie, Ökologie, Ökonomie, Philosophie und künstlerischer Forschung.
Im Anschluss startet eine Entwurfswerkstatt in der es um die Entwicklung von visionäre Szenarien und deren Visualisierung geht. Im Team mit 20 anderen Teilnehmern aus aller Welt geht es zuerst in Workshops, die an Brainstorming, Design-Thinking und World Building-Methoden anknüpfen. Dann werden in Arbeitsgruppen utopische Szenarien weiter entwickelt, Entwürfe gezeichnet und - wenn die Zeit reicht - Filmclips erstellt. Die Studios und Computerlabs der Filmuniversität stehen zur Verfügung. Abends können gemeinsam Filme geschaut werden.
Das Projekt „Camilla Plastic Ocean Plan“ an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF will durch transmediales Erzählen Lösungen für aktuelle Umweltprobleme anstoßen.
Ähnlich wie die Millionen Plastikpartikel in allen Meeresgewässern der Welt ist auch die ihnen gewidmete fantastische Geschichte noch in der Schwebe: In „Camilla Plastic Ocean Plan“ sucht die 13jährige Camilla ihren verschwundenen Ziehvater Jaron, bei dem sie auf der 'Insel der Erfindungen' aufgewachsen ist. Ihr zur Seite steht der 15jährige Mantu, der für seinen Stamm der Meeresanwohner nach einer Lösung sucht. Denn der Fischbestand nimmt ab und die Menge an Plastik im Meer zu. Gemeinsam begeben sie sich in die Unterwasserwelt – und entdecken dort zwischen kuriosen Attraktionen buntes Plastik anstelle von Fischen und Korallen.
Diese offen gehaltene Geschichte ist der Dreh- und Angelpunkt eines Projekts an der Filmuniversität Babelsberg, das künstlerische mit wissenschaftlicher Forschung verbindet und sich mit philosophischen Fragen auseinandersetzt. Die Idee stammt von Angelica Böhm. Die Professorin im Studiengang Szenografie hat die Hauptfigur der Camilla entwickelt. „Wenn man Dokus über Plastikmüll sieht, ist man hinterher wie erschlagen“, sagt sie. „Mein Ziel ist, die fantastischen Mittel des Films zu nutzen, um konstruktiv über dieses Thema zu reden.“ Das verschmutzte Meer sieht sie als Herausforderung, eine positive Utopie zu entwickeln, die auf die Realität zurückwirken kann.
[ PNN Wissenschaft im Zentrum, 2. April 2019, Seite 3 ]